„Veränderung“

Die Veränderung ist eines der Dinge, welche wir am meisten scheuen. Mich eingeschlossen. Ich meine die „echte“ Veränderung. Unabhängig von einer anderen Person oder Entscheidungen, für die wir nicht die alleinige Verantwortung tragen müssen. Es geht um die Entscheidungen, aus der eigenen Komfortzone zu treten, das Umfeld zu wechseln, Beziehungen aufzugeben, den Arbeitsplatz zu ersetzen, loszulassen von geliebten, ungeliebten und gewohnten Verhaltensweisen.

Sich der Herausforderung stellend, auf Neues einlassend. Ohne Netz und doppelten Boden. Wir alle haben schon die Erfahrung gemacht, tun wir das nicht, zwingen uns nicht selten äußere Einflüsse dazu. Und die können echt unangenehm werden. Wer sich einmal auf die Suche nach dem Sinn des Lebens gemacht hat, weiß immer besser, die Anzeichen zu deuten und die Umsetzung nicht länger aufzuschieben. Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich schon in meinem Leben umgezogen bin, meist einer zerbrochenen Beziehung schuldend.

Immer mit Trauer im Herzen und doch auch neue Hoffnung schöpfend. Wiederholend ein Zuhause schaffend, dem neuen Ich anpassend. Altes hat hier genauso seinen Platz, die schönen Erinnerungen, wie die weniger schönen, doch genügend Raum gebend, für das, was noch nicht sichtbar ist.

Wir alle haben Pläne für unser Leben, manche verwirklichen sich, manche werden verabschiedet und neue entstehen. Ich kann nicht sagen, wohin der Weg mich führen wird, doch der Ruf, meiner Berufung folgend, wird immer lauter.

Begrenzungen heben sich auf und ich bin immer weniger gewillt, mich begrenzen zu lassen. Die Herausforderungen meiner Vergangenheit erkenne ich nun weniger als Bürde, eher als Schritte in die Richtung meiner zu erfüllenden Aufgaben. Aufgaben, für die wir alle berufen sind, sie zu verwirklichen. Nicht immer erfüllt mich das mit positivem Denken, habe ich lernen müssen, nichts kontrollieren zu können, außer eben mich hinzugeben, dem, was unausweichlich ist. Ich habe mein Zuhause längst gefunden, in meiner Familie und Menschen, die mich lieben. Wie ich eben bin. Zeit, diese Liebe weiterzugeben, für die, welche noch ein Zuhause brauchen. Und in dieser Welt, welche uns immer mehr frösteln lässt, gibt es für jeden von uns, alle Hände voll zu tun.

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