Als ich ging, sterbend, krampfend, Halt suchend, nicht findend, ließ ich alles hinter mir. Dich, die süßeste und schmerzlichste Erinnerung an das was niemals war.
Als ich ging, kriechend und strauchelnd, hoffte ich, mich weiter festhaltend könnend an das was nur schien. In der Seifenblase meiner Illusion von Liebe.
Als ich ging, wünschte ich, du holst mich zurück, ins Boot unserer Träume. Unser Boot, schwankend und löchrig, grob geflickt von den Stürmen unserer, meiner und deiner Vergangenheit.
Als ich ging, wußte ich um deinen Schmerz der Leere. Die Leere, die uns trug, durch den Orkan von Wut, Trauer und gnadenloser Brutalität. Brutal im Erkennen unserer übertünchten Einsamkeit, durchdrungen von meinen Schreien, gehört zu werden und deiner stillen Abkehr, nicht hören zu müssen.
Als ich ging, wußte ich, du bleibst ein Suchender. Suchend nach Verschmelzung mit einer anderen, in der Hoffnung nach süßer Leichtigkeit. Im Ausblenden dessen was du wirklich spürst. Dich ergebend der Trägheit deines Dich Nichtspürenwollens.
Als ich ging, bliebst du dort. In der Vergangenheit der Lüge, im Schein der Illusion, der Trauer der süßen Erinnerung. In der schmerzlichen Enttäuschung dessen, was wir nicht füllen konnten. Unser leeres Gefäß an Liebesfähigkeit.
Als ich ging, tat sich mein Boden auf und ließ mich fallen, tief und voller Angst, vor dem, was ich nicht kannte. Ich fiel auf mich selbst, durch ein Tal von Tränen, durch den Schleier der Illusion, durch die Trauer der Enttäuschung.
Als ich ging um mich zu finden, ließ ich dich zurück, um zu erkennen, ich bin wie Du und doch auch nicht. Suchend und zurücklassend und weitergehend und erhellend. In dem was sich findet.
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vom 11.05.2019